Aortenklappenersatz minimalinvasiv

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Der Aortenklappenersatz wird für gewöhnlich im Herzstillstand durchgeführt. Dabei schließt man den Patienten an eine Herz-Lungen-Maschine an, vorher wird ein Operationszugang geschaffen.
Seit einiger Zeit gibt es auch die Möglichkeit das Aufsägen des Brustbeines der kompletten Länge nach zu Gunsten eines eleganteren seitlichen Schnitts zu verlassen. Der Chirurg macht im rechten dritten Zwischenrippenraum einen kleinen Schnitt, um die Operation in der Schlüssellochtechnik durchzuführen.

Die Herz-Lungen-Maschine wird mit einem Schlauch, der mit Sauerstoff angereichertes Blut zum Körper führt, an die Hauptschlagader angeschlossen. Den Abflussschlauch schließt man über eine Beckenvene an.
Wenn die Herz-Lungen-Maschine komplett angeschlossen ist, wird an die Hautschlagader eine Klemme unter kontrollierten Bedingungen gesetzt und in die Herzgefäße eine kaliumreiche Lösung gegeben, die das Herz zum Stehen bringt.
Nachdem ein kompletter Herzstillstand erreicht ist, schneidet der Chirurg die Hauptschlagader an und verschafft sich somit den Zugang zu der Klappe. Die zu ersetzende Klappe wird reseziert und an ihre Stelle eine Prothese gesetzt.
Dabei stellt eine einnähbare mechanische Prothese einen Kunststoffring mit einer oder zwei Kippscheiben aus Metall dar. Eine biologische Prothese hat dagegen ein nahtloses Gerüst. Bei der Perceval-Prothese ist es ein Käfig, der sich nach dem Entfalten am Klappenring und in der  Hauptschlagaderwurzel verankert. Das Gerüst der Intuitiy-Prothese ähnelt einem Rock, der die Klappe an den Klappenring andrückt. Die Taschen einer biologischen Prothese werden entweder aus Schweineklappe oder Rinderperikard produziert.
Nach der Implantation der Klappenprothese wird die Aorta zugenäht, an das Herz Elektroden eines vorübergehenden externen Schrittmachers angenäht und zwei bis drei Wundschläuche in Brustkorb gelegt. Die Wundschläuche werden am 2. und die Schrittmacherkabel am 5. Tag nach der OP entfernt.
Das Öffnen der Klemme an der Hauptschlagader führt zum Auswaschen der kardioplegischen Lösung. Es kommt zur vollständigen Wiederherstellung der Herzaktion, was den Abgang von der Herz-Lungen-Maschine ermöglicht.  Die OP-Wunde wird dann mit einer Unterhaut- und Hautnaht verschlossen.
Nach der Operation wird der Patient auf die Intensivstation zur Ausleitung aus der Narkose verlegt.