Vorhofflimmern nach Herz-OP

Häufigkeit des Vorhofflimmerns nach einer Herz-OP tritt bei ca. 30% der Patienten nach isolierter Koronarchirugie, bei 40% der Patienten nach Klappenchirurgie und bis zu 50% der Patienten nach kombinierten Eingriffen auf. Die höchste Inzidenz des Vorhofflimmerns nach einer Herz-OP ist zwischen dem 2. und dem 4. postoperativen Tag zu erwarten.

Zu den Risikofaktoren, die die Entstehung eines postoperativen Vorhofflimmerns begünstigen gehören:

  • hohes Alter
  • Mitralklappenerkrankung
  • Erweiterung des linken Vorhofes

Gefahr des Vorhofflimmerns nach einer Herz-OP:

Relevante Thromboembolische Komplkationen (Schalganfall u.s.w), Nierenversagen, Kreislauf-Instabilität. Herzchirurgische Patienten mit postoperativem Vorhofflimmern weisen eine bis zu 2-fach höhere postoperative Mortalität auf. Ob diese erhöhte Mortalität durch das Auftreten der Arrhythmie verursacht wird oder lediglich ein Ausdruck relevanter Komorbiditäten ist, lässt sich bis heute nicht eindeutig beantworten.
Die Patienten mit postoperativem Vorhofflimmern haben ein signifikant höheres 30-Tages- und Langzeitrisiko für einen ischämischen Schlaganfall sowie die Bypass-Patienten ein 8-faches Risiko für das Auftreten eines späten Vorhofflimmerns. Dabei spielt wahrscheinlich die Dauer des postoperativen Vorhofflimmerns eine entscheidende Rolle: Patienten mit > 48h anhaltendem postoperativen Vorhofflimmern haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko und sollten längerfristig antikoaguliert werden.

Antikoagulation bei Vorhofflimmern nach einer Herz-OP:

Die Antikoagulation sollte innerhalb von 12 Stunden nach dem Auftreten des Vorhofflimmerns begonnen werden. Die Patienten mit postoperativem Vorhofflimmern > 48 Stunden sollten mindestens 4 Wochen nach erreichen eines stabilen Sinusrhythmus fortgeführt werden. Ob die Patienten mit höherem Thromboembolierisiko von einer längerfristigen Antikoagulation profitieren, ist aktuell unklar. Jedenfalls sind für diese Population eine engmaschige Nachsorge sowie ein Screening für Vorhofflimmern-Rezidive empfohlen.

Vorhofflimmern Prognose:

Das Langzeitüberleben der Patienten mit Vorhofflimmern nach Bypass-OP, sowie Aortenklappenersatz ist signifikant schlechter. Ob diese erhöhte Mortalität durch das Auftreten der Arrhythmie verursacht wird oder lediglich ein Ausdruck relevanter Komorbiditäten ist, lässt sich bis heute auch nicht eindeutig beantworten.